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Kaffeeröstung - Hell vs. Dunkel



Worin unterscheiden sich helle Röstungen von dunklen Röstungen? Lassen die beiden sich geschmacklich auseinander­halten? Und was ist eigentlich eine helle oder dunkle Kaffee­röstung? Für die Beantwortung dieser Fragen fangen wir ganz vorne an: Nämlich beim Röst­vorgang. 

Beim Rösten entscheiden nur wenige Sekunden über das Geschmacks­ergebnis. Um die herrlichen Aromen aus den Kaffee­bohnen heraus zu kitzeln, braucht der Kaffee­röster jede Menge Erfahrung und Feingefühl, denn das Zusammen­spiel von Temperatur und Röstzeit bestimmen das spätere Geschmacks­profil des Kaffees.

Was passiert bei der Kaffeeröstung ?

Aus ein und demselben Rohkaffee lassen sich durch die Röstung völlig unterschiedliche Kaffees zaubern. Die Temperatur der Röstung liegt zwischen 180°C und 200°C, die Röstzeit ist abhängig von der Kaffee­sorte und natürlich davon, welcher Geschmack erzielt werden soll. 

Durch die Hitze beim Röst­vorgang geht es der Kaffee­bohne ähnlich wie Popcorn: Die Bohne bricht mit einem hörbaren Knacken auf („First Crack“), bei dem sich die gesamte Geschmacks­vielfalt der Kaffee­röstung entfaltet.

Es gibt drei Röstgrade, die sich in mehrere Kategorien unterteilen lassen: 

  • Helle Röstung - light roast 
  • Mittlere Röstung - medium roast 
  • Dunkle Röstung - dark roast/ full roast 

Generell werden die hellen Kaffee­röstungen nach dem ersten „Crack“ abgebrochen, die dunklen oft erst nach dem zweiten. Helle Röstungen (oder auch „Cinnamom Roast“) haben eine hellbraune Farbe und eine betonte, komplexe Säure. Die Röst­temperatur geht bis maximal 196 °C. Doch auch die „New England Roast“ mit Temperaturen bis zu 205°C gehört noch zu den hellen Röstungen. Die mittlere Röstung umfassen die „American Roast“ (210 °C) und „City Roast“ (219 °C). Die Bohnen dieser Röstungen haben einen mittleren Braunton, einen ausgewogenen Körper und spürbare Säuren. Dunkle Röstungen lassen sich sogar in vier Röstgrade unterteilen. Den “Full City Roast” (225 °C), “Vienna Roast” (230 °C), “French Roast” (240 °C) und den “Italian Roast” (245 °C). Diese Kaffee­röstungen zeichnen sich durch wenige Säure und stärkere Röst­aromen aus. Je dunkler, desto glänzender werden die Bohnen durch ihr austretendes Öl.

Welche Auswirkung hat der Röstgrad auf den Kaffee-Geschmack?

Je höher der Röstgrad, desto dunkler wird natürlich die Röstung und desto mehr Säuren werden abgebaut. Nicht zu verwechseln mit einem „sauren Kaffee“, denn der saure Geschmack kann bei zu kurz gerösteten Bohnen auftreten und ist keine gewollte Aroma­eigenschaft. Kaffee, der mit dunkel gerösteten Bohnen zubereitet wurde, schmeckt dement­sprechend weniger sauer, manchmal süß und ein bisschen nach Schokolade. Dafür sind dunkle Kaffee­röstungen fast immer bitterer als hellere und haben mehr “Körper”. 

Bei helleren Kaffee­röstungen kommen die Eigen­heiten des jeweiligen Rohkaffees besser zur Geltung. Fruchtige Aromen nach Jasmin, Zitrus- und Wald­früchten und angenehme Säuren kommen bei helleren Röstungen geschmacklich in den Vorder­grund. Gerade im sogenannten „Third Wave Coffee“-Trend sind helle Kaffee­röstungen sehr beliebt, da sie ein unverfälschteres Geschmacks­erlebnis liefern. Trotzdem bleiben den dunklen Röstungen weiterhin jede Menge Liebhaber erhalten. Über Geschmack lässt sich natürlich nicht streiten, probieren Sie deshalb aus, welche Röstung für Sie am leckersten ist. Oder versuchen Sie einfach mal was Neues!