Gute Kaffeebohnen erkennen und richtig lagern
Kaffee – das absolute Lieblingsgetränk der Deutschen. Doch woran erkennen wir eigentlich, ob die Bohnen, die wir kaufen, auch eine gute Qualität besitzen? Haben Sie sich ihre Kaffeebohnen schon einmal genau angesehen? Achten Sie darauf, welche Informationen auf der Verpackung stehen, wenn Sie im Supermarkt einkaufen? Und können Sie mit den angegebenen Informationen etwas anfangen?
Was verrät uns die Verpackung über die Qualität der Bohnen?
Aroma-Ventil:
Kaffeebeutel, die ganze Bohnen enthalten, sollten immer über ein Aroma-Ventil verfügen. Nach dem Verpacken geben die Kaffeebohnen noch CO2 ab. Dank eines Aroma-Ventils kann dieses entweichen. Zusätzlich verhindert es, dass Sauerstoff in den Beutel gelangt. Ein Aroma-Ventil ist somit schon mal ein gutes Zeichen.
Röstung:
Wer auf der Kaffee-Verpackung das Wort „Trommelröstung“ entdeckt, der hat keine schlechten Bohnen in der Hand. Denn durch die Trommelröstung werden Gerbsäuren gut abgebaut. Dadurch wird die Röstung gleichmäßiger und enthält weniger Bitterstoffe. Bei einer industriellen Röstung kommt es häufig vor, dass die Bohnen im Inneren noch roh sind. Das führt zu einem bitteren Geschmack und einer höheren Unverträglichkeit. Wenn auf der Verpackung etwas von „Trommelröstung“ oder „Langzeitröstung“ steht, ist das ein Hinweis auf eine gute Bohnenqualität.
Röstdatum:
Geröstete Kaffeebohnen schmecken etwa 2 bis 3 Wochen nach dem Rösten am besten. Nach 3 Monaten lassen das Aroma und der Geschmack langsam nach. Kaffeebohnen aus dem Supermarkt haben in der Regel eine Mindesthaltbarkeit von 12 - 24 Monaten. Wirft man einen Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, so kann man sich ausrechnen, wie alt der Kaffee bereits ist. Ist er nur noch ein paar Monate haltbar, kann es durchaus sein, dass er bereits ein Jahr im Regal steht. Bei guten Röstereien hingegen findet sich ein Röstdatum auf der Verpackung. Dann wissen Sie genau, wie lange die Röstung zurück liegt. Kaufen Sie ruhig mal Kaffee aus dem Supermarkt und eine Packung bei Ihrem lokalen Röster. Füllen Sie diese in den Kaffeevollautomat zum Vergleich – schmecken Sie den Unterschied?
Hochlandkaffee:
Viele Kaffeeverpackungen werben mit „100% Arabica“. Doch Achtung: „100% Arabica“ beudeutet lediglich, dass nur Arabica-Bohnen enthalten sind. Über die Qualität der Bohnen sagt es allerdings nichts aus! Zwar wurde lange Zeit behauptet, dass Arabica-Bohnen das Non-Plus-Ultra seien und Robustas nichts in der Tüte verloren hätten - das stimmt so aber nicht. Denn es gibt durchaus qualitativ hochwertige Robusta-Bohnen, die bei Kaffeetrinkern sehr beliebt sind. Achten Sie daher eher auf den Zusatz „Hochlandkaffee“. Kaffeebohnen, die in höheren Lagen gewachsen sind, reifen langsamer. Das gibt ihnen mehr Zeit um ihre Aromen auszubilden. Ihr Geschmacksprofil ist somit deutlich vielfältiger und komplexer. Demnach sind Hochland-Kaffeebohnen hochwertiger.
Siegel:
Mittlerweile gibt es unendlich viele Siegel und Zertifikate, die alle teils gleiche und teils unterschiedliche Ziele haben. In den Supermarktregalen blicken sie uns von vielen Produktverpackungen entgegen. Zertifizierter Kaffee unterliegt meist strengen Vorschriften (welche das sind erfahren Sie in unserem Artikel „Kaffee mit sieben Siegeln“), dennoch muss Kaffee ohne Siegel nicht qualitativ schlechter sein. Denn die Zertifizierung ist sehr teuer und kleine Plantagen können es sich meist nicht leisten oder investieren das Geld lieber in einen ökologischen und nachhaltigen Anbau. Daher können Siegel aussagekräftig sein, ein Fehlen ist allerdings kein Indiz für eine schlechte Qualität.
Preis:
Allgemein sollte bekannt sein, dass Kaffee, der den besten Qualitätsansprüchen gerecht wird, mehr als 5€ kostet. Guter Kaffee hat seinen Preis. Wer gerne Kaffee trinkt und Wert auf Qualität legt, sollte durchaus bereits sein, auch etwas mehr zu bezahlen. Sie werden den Unterschied schmecken!
Es ist immer schwierig anhand eines einzelnen Kriteriums die Qualität des Kaffees zu bewerten. Achten Sie daher beim nächsten Kaffeekauf auf alle oben genannten Punkte. Schauen Sie sich die Packung daher einmal genau an.
Besser noch: Benutzen Sie Ihren Kaffeevollautomat für einen Vergleich. Testen Sie günstige Bohnen und welche, deren Qualität Sie als hochwertiger einstufen. Schmecken Sie den Unterschied? Nun können Sie Ihren Freunden mit einem Kaffeevollautomat eine Empfehlung für Bohnen geben.
Was verrät uns das Bohnenbild über die Qualität des Kaffees?
Haben Sie sich im Supermarkt für eine Kaffeesorte entschieden, werfen Sie zuhause ruhig mal einen näheren Blick auf die Bohnen. Denn auch an den Bohnen erkennt man die Qualität einer Kaffeesorte. Folgende Kriterien lassen auf eine minderwertige Qualität schließen:
Schädlingsbefall:
Entdecken Sie auf einen Großteil der Bohnen kleine Bisslöcher ist das ein Zeichen für Insekten und Würmer, die während des Anbaus die Kaffeekirschen befallen haben. Einzelfälle sind nicht schlimm. Jedoch sollten in der Regel kaum bis keine Bohnen betroffen sein. Ist dies dennoch der Fall, wurden die Kaffeebohnen nicht ordentlich aussortiert.
Bruchbohnen:
Gute Kaffeebohnen enthalten wenig gebrochene Kaffeebohnen. Etwas Bruch findet sich immer in der Verpackung - durch Röstung und Transport. Zuviel Bruch jedoch ist ein Hinweis auf eine schlechte Ernte, Bearbeitung und Fracht und somit minderwertige Qualität. Aber Achtung: Es gibt durchaus Röster, die den Bohnen mehr Feuchtigkeit als normal entziehen. Dadurch kann auch Bruch entstehen. Dieses wäre allerdings ein Zeichen von Qualität, denn umso weniger Feuchtigkeit die Bohnen enthalten, umso mehr Bohnen haben Sie in der Verpackung.
Schimmel:
Nach der Ernte und Verarbeitung werden die Kaffeebohnen getrocknet. Wird dabei nicht auf die gleichmäßige Trocknung geachtet, kann es zur Schimmelbildung kommen. Dies erkennt man an den dunklen Flecken. Keine Panik, das ist nicht schädlich. Schließlich zerstört die Röstung bei Temperaturen über 200 Grad sämtliche Bakterien und Co. Dennoch ist es nicht gerade ein Qualitätszeichen, wenn es schimmelige Bohnen in die Verpackung geschafft haben
Fremdkörper:
Finden sich Steinchen, Äste oder andere Dinge in der Tüte - alles, was keine Bohne ist – so wurde bei der Sortierung nicht aufgepasst. Sind Sie Besitzer eines Vollautomaten, so haben Sie an solchen Kaffees keine Freude, denn Steine können das Mahlwerk beschädigen. Aber auch elektrische Kaffeemühlen oder Handkaffeemühlen nehmen schnell Schaden, wenn ein Stein in das Mahlwerk gerät. Um solchen Problemen aus den Weg zu gehen, können Sie auf Foren und Internetseiten für Kaffeevollautomaten nach Empfehlungen für Kaffeebohnen suchen.
So lagern Sie Ihre Kaffeebohnen für längere Haltbarkeit am besten
Nachdem Sie jetzt wissen, woran Sie gute Kaffeebohnen erkennen, folgt die Lagerung zu Hause,
damit Ihre Lieblingsbohnen auch lange haltbar bleiben und ihr Aroma behalten.
Feinde meiden:
Hitze, Sauerstoff, Feuchtigkeit, Geruchsstoffe und Licht gehören zu den „natürlichen Feinden“ des Kaffees. Dies sollten Sie beim Lagern Ihrer Kaffeebohnen unbedingt beachten. Da Kaffee die Gerüche seiner Umgebung aufnimmt, sollten “Nachbarn” wie starke Gewürze, Duftkerzen oder gar Parfüm vermieden werden. Auch ist der Kühlschrank kein geeigneter Ort. Am besten empfiehlt sich zur Lagerung daher eine spezielle Kaffeevorratsdose, die Sie im Küchenregal oder -schrank oder der Vorratskammer aufbewahren.
Nicht zu lange geöffnet lassen:
Um das Aroma des Röstkaffees, als Bohne oder Pulver, lange zu erhalten, sollten Sie eine angebrochene Packung nicht zu lange liegen lassen, damit dieses nicht entweichen kann. Da Kaffee bereits 3 Wochen nach der Röstung beginnt seine Aromen zu verlieren, empfehlen wir Ihnen geöffneten Kaffee nicht länger als 4–6 Wochen aufzubewahren – so schmecken Ihre Lieblingskaffeebohnen einfach am besten. Übrigens behalten Kaffeebohnen länger ihr Aroma als Pulver. Vollen Genuss erschmecken Sie also insbesondere, wenn gute Kaffeebohnen frisch von Ihrem Kaffeevollautomaten gemahlen werden und dann ihr gesamtes Aroma entfalten.